„Wir wollen die All-in-One-Lösung für Transaktionsbanking in Europa sein“

Mchael Wüst, amnis CEO und Co-Founder
  • Internationales Business

Nach wegweisenden Entwicklungen im Jahr 2024 – darunter die Einführung einer öffentlichen API und Integrationen mit Plattformen für Ausgabenmanagement und Buchhaltung – spricht Michael Wüst, CEO von amnis, über das Wachstum und die künftigen Ziele des Unternehmens. In diesem Interview gibt er Einblicke in die Vision für 2025, unterstreicht das klare Bekenntnis zu einem kundenorientierten Ansatz und hebt den besonderen Mehrwert hervor, den amnis seinen Kundinnen und Kunden bietet.

Rückblickend auf das Jahr 2024 – welche Höhepunkte und wichtigsten Erkenntnisse haben Sie gewonnen, und wie werden diese die zukünftige Strategie von amnis prägen?

Einer der grössten Erfolge in unserem ersten Jahr nach der Markteinführung war die herausragende Akzeptanz unserer neuen Kartenlösung. Erstaunliche 55 % unserer Neukundinnen und Neukunden und bereits 37 % aller Bestandskundinnen und -kunden nutzen die mehrwährungsfähigen Firmen-Debitkarten von amnis.

Ein weiterer Meilenstein war der erfolgreiche Abschluss eines Grossprojekts in Zusammenarbeit mit dem führenden Cloud-Buchhaltungssystem der Schweiz. Diese innovative Fintech-Initiative bietet über 80’000 Unternehmen den Zugang zu einer automatisierten Buchhaltung für Kartenausgaben. Aufbauend auf diesem Erfolg evaluieren wir derzeit ähnliche Projekte in anderen europäischen Märkten.

Eine der wertvollsten Lektionen, die wir gelernt haben, ist die wachsende Bedeutung einer nahtlosen Integration in die ERP-, Ausgabenmanagement- und Finanzsysteme unserer Kundinnen und Kunden – insbesondere bei grösseren Unternehmen. Dies stellt eine spannende Herausforderung dar, da wir sowohl KMU als auch Grossunternehmen bedienen, die oft auf völlig unterschiedliche Systeme angewiesen sind.

Mit welchem Begriff würden Sie die Unternehmensvision für 2025 zusammenfassen – und warum?

Konnektivität. Mit der Einführung unserer öffentlichen API im Jahr 2024 und deren Integration in diverse Spesenmanagement- und Buchhaltungssysteme haben wir einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Dies war der Startschuss für unsere Connectivity-Initiative, die Unternehmen unabhängig von ihrer Grösse unterstützt, Systeme nahtlos zu integrieren und Prozesse effizienter zu gestalten. Ich spreche mich nachdrücklich für eine tiefere Verzahnung von Transaktionsbanking, Buchhaltung und anderen Drittanbietersystemen aus. Denn unsere einzigartige Chance besteht darin, Geschäftsprozesse durch eine vollständig integrierte Banklösung zu vereinfachen.

Welche Massnahmen ergreift Ihr Unternehmen, um sicherzustellen, dass Ihre Lösungen stets kundenorientiert sind?

Trotz der weitgehenden Automatisierung unserer Dienstleistungen und der Bereitstellung zu geringen oder gar keinen Kosten, sind wir überzeugt, dass Angestellte im Finanzwesen und Geschäftsinhaber exzellenten Service verdienen. Als produktorientiertes Unternehmen legen wir grossen Wert darauf, die Benutzererfahrung kontinuierlich zu verbessern und Abläufe zu optimieren, um Supportanfragen proaktiv zu reduzieren. Dies ermöglicht es uns, unseren erfahrenen Mitarbeitenden im Kundenservice mehr Zeit für direkten Support per Chat, E-Mail oder Telefon zu verschaffen.

Darüber hinaus haben wir verschiedene Feedback-Kanäle geschaffen, die unseren Kunden die Möglichkeit geben, Ideen und Verbesserungsvorschläge aktiv einzubringen. Unsere exzellente Kundenbindung zeigt sich nicht nur in der niedrigen Abwanderungsrate, sondern auch in unserem herausragenden Net Promoter Score (NPS) von 70 – ein klares Zeichen für die Zufriedenheit und Loyalität unserer Kunden.

Der Net Promoter Score (NPS) ist eine Kennzahl zur Messung der Kundentreue. Auf einer Skala von -100 bis 100 wird ermittelt, wie wahrscheinlich es ist, dass Kundinnen und Kunden ein Unternehmen, Produkt oder eine Dienstleistung weiterempfehlen. Werte über 50 gelten als ausgezeichnet und zeigen eine starke Kundentreue und -zufriedenheit.

Wie bereitet sich Ihr Finanzinstitut auf die immer raffinierteren Betrugsmethoden und die täglich fortschreitende Entwicklung von Tools vor, um diesen Herausforderungen wirksam zu begegnen?

Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass Cyberrisiken und Betrug zu den grössten Herausforderungen für Finanzinstitute zählen. Um diesen Bedrohungen proaktiv zu begegnen, investieren wir kontinuierlich in modernste Sicherheitsmassnahmen und setzen KI-gestützte Tools ein, die verdächtige Muster frühzeitig erkennen. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Aufklärung unserer Kartennutzerinnen und -nutzer über bewährte Methoden zur Betrugsprävention.

Zusätzlich haben wir benutzerfreundliche Funktionen implementiert, die es unseren Kundinnen und Kunden ermöglichen, ihre Karten eigenständig und in Echtzeit vor unautorisierten Transaktionen zu schützen. Unser engagiertes IT-Team arbeitet täglich mit Nachdruck daran, unsere Sicherheitsstandards nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern stetig zu verbessern. So stellen wir sicher, dass wir den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen immer einen Schritt voraus sind.

Wie sehen Sie die Rolle von Fintech-Unternehmen bei der Zukunftsgestaltung des Bankensektors und was ist Ihre langfristige Vision für amnis?

Fintech-Unternehmen sind heute einzigartig positioniert, um die Bankenlandschaft zu verändern. Da wir nicht durch die Einschränkungen veralteter Systeme gebunden sind, können wir Innovationen schneller vorantreiben und uns dynamisch an Branchentrends sowie die sich wandelnden Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden anpassen – weit agiler als traditionelle Banken.

Unsere langfristige Vision für amnis ist es, die führende All-in-One-Lösung für Transaktionsbanking in Europa zu werden. Wir möchten Unternehmen jeder Grösse Lösungen auf höchstem Niveau bieten – mit der Effizienz und Automatisierung grosser Konzerne, jedoch zu fairen und angemessenen Kosten.

Was zeichnet Ihr Unternehmen in der hart umkämpften Fintech-Landschaft aus?

Gute Frage – Unser Alleinstellungsmerkmal liegt nicht nur in der Entwicklung innovativer, kundenorientierter Apps und Funktionen, sondern auch in der Schaffung eines eigenen Kernbankensystems. Dies versetzt uns in die Lage, neue Features zügig umzusetzen, während wir gleichzeitig die Betriebskosten niedrig halten – und so Skalierbarkeit und Effizienz nachhaltig sichern.

Können Sie uns von einem aktuellen Moment der Innovation oder Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens erzählen, der Sie besonders stolz gemacht hat?

Ein besonderer Meilenstein war die Einführung unserer deutschen IBANs im Juli 2024. Damit wurden wir zum ersten Fintech-Unternehmen in Europa, das seinen Kundinnen und Kunden lokale IBANs in der Schweiz, Deutschland und Grossbritannien bereitstellt. Dieses einzigartige Angebot basiert auf unserem eigenen nationalen Bankenzugang in der Schweiz sowie auf starken Partnerschaften in Deutschland und Grossbritannien. Es ermöglicht Unternehmen, nahtlos Zahlungen abzuwickeln und Gelder lokal in mehreren Ländern zu empfangen.

Ich bin besonders stolz darauf, dass unser talentiertes Team und unsere skalierbare Struktur es uns ermöglichen, solche Produkterweiterungen in Monaten statt Jahren zu realisieren. Ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team – ohne euch wären solche Erfolge nicht möglich!

Welchen Rat würden Sie Start-ups geben, die in den Fintech-Bereich einsteigen möchten?

Fokus auf die Umsetzung ist entscheidender als die perfekte Strategie – Erfolg entsteht durch kontinuierliches Handeln. Dafür ist es essenziell, ein Umfeld zu schaffen, das das Team ermutigt, zu experimentieren, aus Erfahrungen zu lernen und sich flexibel anzupassen. Widerstandsfähigkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit sind die Schlüsselfaktoren, um langfristig an der Spitze zu bleiben.

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Elena Tankovski
As a senior content writer at amnis, I keep SMEs informed with updates on topics like the FX market, international business and the latest news through our blog and FAQ page.
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