Devisenmarkt-Update: Zentralbanken-Tango

Devisenmarkt-Update: Zentralbanken bitten zum Tanz

Die Finanzmärkte wurden in den letzten Tagen beinahe täglich mit neuen überraschenden Entwicklungen konfrontiert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihr Anleihekaufprogramm beendet und bereitet den Markt auf Zinsanhebungen vor. Zu Beginn dieses Jahres lag eine Zinserhöhung in Europa in weiter Ferne. In den USA wurden die Zinsen so stark erhöht wie zuletzt in den 90iger Jahren und der Leitzins befindet sich mittlerweile in einem Zielbereich von 1,5 – 1,75 Prozentpunkten. Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat mit einer überraschenden Zinserhöhung von 50 Basispunkten für Aufsehen gesorgt und die Märkte gehörig durcheinandergewirbelt.

Fundamental begründen lassen sich all diese Schritte durch die anhaltende Inflation, wobei böse Zungen behaupten, dass die EZB das Zeitfenster zur Eindämmung der Inflation bereits verpasst hat. Wir dürfen gespannt sein, ob auch die EZB mit einer kräftigen Zinserhöhung im Juli aufhorchen lässt. Die Situation für die Währungshüter in Europa ist keine leichte. Ein zu schneller Anstieg der Zinsen bringt hochverschuldete Mitgliedsländer unter Zugzwang; so muss Italien bereits 4 Prozentpunkte bezahlen, um frisches Kapital über eine Laufzeit von 10 Jahren aufzunehmen – vor wenigen Wochen lag der Zins bei etwas über 2 Prozent.

Der Zentralbanken-Tango ist eröffnet und sorgt für eine ordentliche Portion Verunsicherung an den Finanzmärkten. Wie lange die Abkehr von der ultra lockeren Geldpolitik dauern wird ist fraglich und direkt verbunden mit der Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten. Speziell die Preisentwicklung bei Strom, Gas und Öl wird hier entscheidend sein. Frieden in Europa und eine Normalisierung der Lieferketten können das Schreckgespenst “Inflation” genauso schnell vertreiben, wie es gekommen ist.

US-Inflation in den letzten 10 Jahren:

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Disclaimer:
Wir weisen darauf hin, dass diese Ausarbeitung am 17/06/2022 14:54 MEZ fertiggestellt wurde.
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