Firmenspenden von der Steuer absetzen: Beispiele und wie es funktioniert
- Internationale Zahlungen
Firmenspenden bieten Unternehmen gleich mehrere Vorteile: Neben der Möglichkeit, Bedürftigen zu helfen, können gleichzeitig auch steuerliche Vorteile genutzt werden. Doch gesellschaftliche Verantwortung will gelernt sein. Ob Geld-, Sach- oder Lebensmittelspenden, hier erfahren Sie, wie Sie Spenden von der Steuer absetzen können, welche Voraussetzungen gelten und wie die Abwicklung funktioniert.
Spenden von der Steuer absetzen: Was sind Firmenspenden?
Die Schweiz gilt im weltweiten Vergleich als überaus spendabel: Laut Zewo-Spendenreport wurden im Jahr 2023 rund 2,25 Milliarden Franken an Hilfswerke gespendet. Während der Grossteil dieser Spenden aus Privathaushalten stammt, kommen 3 von 10 Franken von Förderstiftungen, Kirchen, anderen privaten Institutionen und von Unternehmen.
Wir sprechen immer dann von Firmenspenden, wenn es sich hierbei um freiwillige Zuwendungen von Unternehmen an gemeinnützige Organisationen oder Projekte handelt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Firmenspenden können unterschiedliche Formen annehmen:
- Geldspenden
- Sachspenden (beispielsweise Ausrüstung oder Waren)
- Lebensmittelspenden
Ziel der meisten Unternehmen ist es, durch Spenden gesellschaftliches Engagement zu fördern und soziale Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig erhalten Unternehmen eine positive Aussenwirkung, was sich ggf. auch auf das Konsumverhalten ihrer Kunden auswirkt.
Firmenspenden sind steuerlich absetzbar, wenn sie an steuerbegünstigte Organisationen wie gemeinnützige Vereine oder Stiftungen in der Schweiz gehen. Hierbei dürfen insgesamt bis zu 20% des Reingewinns als freiwillige Zuwendung an gemeinnützige Organisationen abgezogen werden, wobei sich die genauen Regelungen je nach Kanton unterscheiden können.
Voraussetzungen für die steuerliche Absetzbarkeit in der Schweiz
Um Spenden von der Steuer in der Schweiz abzusetzen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden:
- Anerkennung der Empfängerorganisation
- Dokumentation der Spende
- Steuerliche Abzugsfähigkeit
Anerkennung der Empfängerorganisation
Eine Schweizer Empfängerorganisation muss steuerbefreit sein, beispielsweise ein Verein, eine Stiftung oder eine kirchliche Institution, damit die Spende abgesetzt werden kann. Diese Organisationen müssen zudem ihren Sitz in der Schweiz haben und ausschliesslich gemeinnützige, wohltätige oder kulturelle Zwecke verfolgen. Die Verifizierung des jeweiligen Organisationsstatus ist dementsprechend für das spendende Unternehmen entscheidend.
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Spender im Verzeichnis des jeweiligen Kantons nachschauen, um steuerbefreite Organisationen ausfindig zu machen. Alternativ können Spender auch auf Gütesiegel von Zertifizierungsstellen wie StiftungSchweiz oder Zewo achten.
Dokumentation der Spende
Um den steuerlichen Vorteil geltend zu machen, ist eine schriftliche Spendenbestätigung erforderlich, die den gespendeten Betrag ausweist. Nur mit dieser Bescheinigung kann die Spende bei der Steuerverwaltung berücksichtigt werden. Die Spende muss zudem freiwillig und ohne Gegenleistung erfolgen.
Die Spendenbestätigung sollte mindestens folgende Punkte enthalten:
- Betrag der Spende: Die Höhe der gespendeten Summe muss klar dokumentiert sein.
- Empfänger der Spende: Es muss der Name der Organisation oder des Empfängers angegeben werden, dem die Spende zugutekam.
- Datum der Spende: Der Zeitpunkt der Transaktion muss erfasst werden.
- Freiwilligkeit der Spende: Die Bestätigung muss klarstellen, dass die Spende freiwillig und ohne Gegenleistung erfolgt ist.
Die Zahlung kann auf unterschiedlichem Wege erfolgen, beispielsweise durch eine Überweisung per Geschäftsbankkonto oder auch über moderne B2B-Zahlungsmethoden. Behalten Sie unbedingt die Rechnung bzw. E-Rechnung, um die Spende von der Steuer abzusetzen.
Sachspenden müssen ebenfalls dokumentiert werden. Für den steuerlichen Abzug ist es erforderlich, dass der Wert der gespendeten Güter angegeben wird. In vielen Fällen wird hierzu ein externer Gutachter benötigt.
Spenden von der Steuer absetzen: Wichtige Aspekte und Regeln
Neben den genannten Voraussetzungen gibt es weitere Aspekte und Regeln, auf die Firmen achten sollten, um ihre Spenden steuerlich geltend zu machen.
Kein Sponsoring
Spenden sind nur dann von der Steuer absetzbar, wenn sie ohne direkte Gegenleistung erfolgen. Sponsoring, bei dem ein Unternehmen für seine finanzielle Unterstützung von einer Organisation Werbung oder andere Vorteile erhält, zählt beispielsweise nicht als Spende. In diesem Fall handelt es sich um eine geschäftliche Transaktion.
Spenden an ausländische Organisationen
In der Schweiz lassen sich Spenden an Unternehmen mit Sitz im Ausland in der Regel nicht vom steuerbaren Einkommen abziehen. Darüber hinaus könnte sogar eine Schenkungssteuer anfallen.
Um diese steuerlichen Nachteile zu vermeiden, ist es sinnvoll, an Schweizer Ableger internationaler Organisationen wie Amnesty International, Greenpeace, UNICEF oder ähnliche zu spenden. Diese Organisationen sind in der Schweiz als gemeinnützig anerkannt. Zudem sind sie oft auch in internationalen Projekten tätig, sodass die Spende trotzdem weltweit helfen kann.
Auch hier sind die kantonalen Listen steuerbefreiter Institutionen sowie die Gütesiegel anerkannter Zertifizierungsstellen eine gute Quelle, um internationale Organisationen ausfindig zu machen, die in der Schweiz als gemeinnützig anerkannt sind.
Spenden steuerlich absetzen: Beispiele
Die folgenden Beispiele veranschaulichen, wie Unternehmen in unterschiedlichen Situation ihre Spenden von der Steuer absetzen können.
Spenden steuerlich absetzen – Beispiel 1: Spende an ein Kinderhilfswerk
Angenommen, ein Unternehmen in der Schweiz möchte eine grössere Spende in Höhe von 100’000 Franken an ein Kinderhilfswerk leisten und diese steuerlich absetzen. Zuerst muss geprüft werden, ob das Kinderhilfswerk tatsächlich gemeinnützig und steuerbefreit ist. Dies wird durch die Spendenquittung des Kinderhilfswerks bestätigt.
Wir nehmen weiter an, dass der Reingewinn des Unternehmens 500’000 Franken beträgt. Bei einer abzugsfähigen Höchstgrenze von 20% kann das Unternehmen genau die gespendeten 100’000 Franken von der Steuer absetzen, jedoch können im selben Jahr keine weiteren Spenden von der Steuer abgesetzt werden.
Spenden steuerlich absetzen – Beispiel 2: Spende an eine Umweltstiftung
Nehmen wir an, dass ein Unternehmen einen Reingewinn von 200’000 Franken erzielt hat. Der maximal steuerlich absetzbare Betrag beträgt dementsprechend 40’000 Franken.
Bei einer Spende von 75’000 Franken an eine Umweltstiftung können die überschüssigen 35’000 Franken somit nicht steuerlich abgesetzt werden. Dieser Restbetrag wird nicht berücksichtigt und kann auch nicht in den folgenden Jahren abgesetzt werden.
Spenden steuerlich absetzen – Beispiel 3: Kulturförderung durch Spende an ein Kunstmuseum
Im letzten Beispiel möchte ein Unternehmen eine Spende an ein Kunstmuseum leisten, um die Kulturförderung zu unterstützen. Zunächst wird geprüft, ob das Kunstmuseum als gemeinnützige Organisation anerkannt ist.
Für die steuerliche Absetzbarkeit muss das Museum eine gemeinnützige, kulturelle oder bildende Tätigkeit ausüben. Ein Kunstmuseum wird in der Regel als gemeinnützig anerkannt, wenn es Kultur und Kunst fördert.
Falls das Unternehmen statt einer Geldspende eine Sachspende (z. B. Kunstwerke oder Kunstmaterialien) an das Kunstmuseum leistet, muss der Wert der Sachspende korrekt bewertet werden. Die Bewertung der Sachspende erfolgt durch externe Gutachter.
Steuerregelungen in der Schweiz: Gelten Spenden als Betriebs- oder Sonderausgaben?
Die folgenden Abschnitte befassen sich mit der Frage, ob Spenden in der Schweiz als Betriebs- oder Sonderausgaben gelten.
Spenden steuerlich absetzen: Beispiel Betriebsausgabe
Für Unternehmen werden Spenden als Betriebsausgaben anerkannt, wenn sie in direktem Zusammenhang mit der Betriebstätigkeit stehen.
Laut Art. 59 DBG handelt es sich bei Betriebsausgaben um diejenigen Ausgaben, die notwendig sind, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und Gewinne zu erzielen. Dazu zählen unter anderem auch Spenden, wenn sie betrieblich veranlasst sind.
Beispiel: Eine Firma könnte Spenden an eine Umweltschutzorganisation leisten, um ihr Engagement für Nachhaltigkeit zu zeigen, was sich positiv auf das Unternehmensimage auswirkt.
Spenden steuerlich absetzen: Beispiel Sonderausgabe
Im Allgemeinen werden Spenden von Unternehmen nicht als Sonderausgaben behandelt. Sonderausgaben gelten für natürliche Personen, also für private Steuerzahler. Eine Sonderausgabe ist eine Ausgabe, die von den steuerpflichtigen Einkünften einer Person abgezogen werden kann, aber nicht direkt mit der beruflichen oder unternehmerischen Tätigkeit verbunden ist.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen, bei denen Sonderausgaben auch für Unternehmen in Betracht kommen könnten, z. B. bei bestimmten kulturellen oder sozialen Projekten, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Geschäftszweck stehen. Dies ist jedoch von den jeweiligen kantonalen Regelungen abhängig und sollte vorab mit einem Steuerberater besprochen werden.
Welche Auswirkungen hat mein amnis Konto auf meine Steuern?
Neben der Möglichkeit, Firmenspenden von der Steuer abzusetzen, kann auch die Nutzung eines Multiwährungskontos von amnis steuerlich relevant sein.
Mit amnis profitieren Unternehmen nicht nur von günstigen Wechselkursen und internationalen Transaktionskosten, sondern auch von Geschäftskonto-Zinsen auf Fremdwährungen.
Da amnis innerhalb der Steuerhoheit von Liechtenstein operiert, unterliegen Cashback-Erträge hier nicht der Quellensteuer. Je nach Land, in dem Ihr Unternehmen gemeldet ist, können jedoch unterschiedliche steuerliche Regelungen gelten.
Wir empfehlen, bei Unsicherheiten einen Steuerberater oder die Steuerbehörde zu konsultieren, um sicherzustellen, dass alle Einkünfte korrekt gemeldet werden.
Senken Sie Ihre Ausgaben mit amnis
amnis bietet ein finanzielles Ökosystem, mit dem Unternehmen ihre Überweisungskosten ins Ausland vergünstigen und Multiwährungs-Debitkarten für ihre Mitarbeiter nutzen können. Wachstumsfaktoren wie Working Capital Optimierung lassen sich zielgerichtet umsetzen, während Unternehmen mit dem Multiwährungskonto Cashback auf gängige Fremdwährungen erhalten.
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